Der Panther
Gedicht von Reiner Maria Rilke | 1902/03 Paris | Audioversion im Video
Reiner Maria Rilke:Gedicht- der Panther. Kunstwerk nach Rilke: Le jardin de Rilke
Im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.
Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris

Inspiration?
Es ist die immer trüber werdende Haltung, die geistige Einbahnstraßenmetalität, der gekappte persönliche Frieden, die taube Mattigkeit gegenüber den Staaten und Staatsführenden. So dreht sich der Mensch…
… der geführte Mensch im allerkleinsten Kreise, auch gedanklich, – und verleidet jedem, der die Kreise größer zieht, das Größerziehen! Wo kommen wir denn dahin, schreien sie. Das darf man nicht denken. Tatsächlich streift der Panther durch die engen, graublauen Gänge des ORWELL-Imperiums!



Portfolio & Stile: anders als andere
Weil Kunst in beiden Augenpaaren liegt: In meinen und deinen - dem Betrachter!